Traumapastoral Weiterbildung

Traumapastoral Weiterbildung

Ich möchte alle Interessierten, die in der Seelsorge tätig sind auf die Ausbildung zum „Fachberater Trauma Pastoral“ hinweisen.

Menschen mit schwerer Belastung seelsorglich begleiten.

Inhalt

Sie sind in der Seelsorge tätig und haben bereits praktische Erfahrungen im Kontext von Beratung, Betreuung, Gemeinde, Krankenhaus, Justiz, Krisenintervention, Seniorenpastoral, Polizeiseelsorge, Behindertenarbeit, Telefonseelsorge, Notfallseelsorge oder ähnlichen seelsorgenahen Aufgabenfeldern. Sie wollen Ihren Rückhalt und Ihre Wirksamkeit reflektieren und sich für die seelsorgliche Arbeit mit schwer belasteten Menschen stärken.

Die Erfahrung

Sie kennen solche Situationen: zu Ihnen kommt ein Mensch und erzählt von sich. Spricht über eine belastende Situation, ein schreckliches Ereignis und wie sein Leben aus den Fugen gerät. Sie sehen seine Not, hören seine Bedrängnis, erfahren von Unglück, Verlust, Gewalt und spüren Hilflosigkeit: „Wie furchtbar schlimm! Was ist zu tun?“ Sie bleiben im Kontakt und merken doch, wie sehr das was Sie erfahren, ihre eigene Seele berührt und beunruhigt. Die Not nimmt Raum ein, auf beiden Seiten. „Ein Trauma … „, kommt ihnen in den Sinn und während Sie weiter zuhören und zu verstehen suchen, ahnen Sie doch, dass Seelsorge hier an spezifische Grenzen kommt.
Die Erkenntnis

Ein Trauma ist weit mehr als eine Belastung. Ein Trauma kratzt eine Spur in das Denken, Fühlen und Handeln eines Menschen. In den tiefsten Schichten von Leib und Seele, von Hirn und Geist wird die Fähigkeit zur Selbststeuerung und Selbstorganisation beschädigt. Ein Trauma entfaltet seine destabilisierende Kraft im Hintergrund und ist für das eigene Selbst kaum erreichbar. Und: ein Trauma wird schlimmer, je öfter es aktiviert wird, je öfter es bewußt wird durch erzählen, erinnern und Falsches bearbeiten.

Das Wissen

Neuere humanistische und neuropsychologische Erkenntnisse bildenn das Grundgerüst der Fortbildung. Techniken aus der sprachgeführten, körperorientierten Psychotherapie, der tiefenpsychologisch orientierten, imaginativen Körperarbeit, sowie neue Ansätze der funktionellen Entspannung haben sich in der Arbeit mit traumatisch belasteten Menschen bewährt.

Inhalte

Grundlagen der Neuropsychologie und Stressverarbeitung, Ressourcenaktivierung und eigene Resilienzfähigkeiten Theologische und spirituelle Aspekte, archetypische Geschichten unserer biblischen Grundlage. Die eigene Haltung einer verfeinerten Wahrnehmung, Achtsamkeit und Entschleunigung Erweiterung von Körperverständnis im Blick auf die Leib – Seele – Geist Einheit Integration traumatisierender Ereignisse in der biographischen Entwicklung

Die 5 Kurs-Teile

TEIL I

Dienstag bis Donnerstag  04.-06.12.2018

Grundlagen der Psychotraumatologie und Neurophysiologie, Einführung in Somatic Experiencing (SE) und Funktionelle Entspannung (F.E.), Erste Hilfe bei Akuttraumatisierung, Selbstfürsorge, Schlüsselkonzept Gesprächsführung bei Trauma

TEIL II

Mittwoch bis Freitagm 05.-07.02.2019

Trauma und Sprache, Deaktivierende Gesprächsführung, SIBAM-Modell, Orientierung, Ressourcierung, Resonanz, Halt,Sekundärtrauma-Prophylaxe

TEIL III

Mittwoch bis Freitag 07.-09.05.2019

Kopplungsdynamiken bei Trauma, Distanzierungstechnik, Grenzbrüche und Sicherheit, Titration, Stabilisierung, Selbstfürsorge, Ego State-Innere verletzte und verletzende Anteile versorgen

TEIL IV

Mittwoch bis Freitag 15.-17.10.2019

Kategorien Trauma-Religiöser Missbrauch, Trauer und Trauma, Spiritualität als Grundressource von Trauma-Heilung, Körperachtsamkeitsübungen

TEIL V

Mittwoch bis Freitag 14.-16.01.2020

Das Advanced Training Modell der Psychoimaginativen Traumatherapie (PITT) – Abschluss der Fortbildung (Fr.)

Referenten:

  • Ulli Keller, Fachreferent Trauer/Trauma der Erzdiözese München-Freising, Pastoralreferent, Dipl. Theologe, Dipl.Soz.päd. Phil Bac, Psychotraumatologe, Gestalttherapie (AKG), Traumatherapie (SE) und Supervisor (SE).
  • Dieter Schwibach, Diözesenbeauftragter für Notfallseelsorge, Dipl. Theologe, Pastoralreferent, Lehrbeauftragter für Funktionelle Entspannung, TZI-Diplom, Trauma-Berater und Supervisor (TZI-F.E.).
  • Ulrike Reddemann, Psychologische Psychotherapeutin, Fachpsychotherapeutin für Traumatherapie (DeGPT), Ausbildung in personenzentrierter Psychotherapie GwG, Ausbilderin PITT


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